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bLOG-buch

04.10.2023 - Mast füllende Antenne - EDZ double Power

CB Antenne EDZ

Wer sich schon immer etwas nackt gefühlt hat, wenn er an seinem 18 Meter-GFK Mast aufwärts schaut, weil nur ein kleiner Teil mit Antenne bedeckt ist, kann mit dem EDZ-λ⅝-Dipole gut 75% erfolgreich mit aktiver Strahlerlänge versehen (CB-11 Meter). Damit sind dann gut 13,60 Meter vom Mast mit Antenne belegt und das untere Dipol-Ende auf 4 Meter über Grund. Die extended Double Zepp ist damit die längst mögliche Ausführung eines Dipoles ohne das es zu unerwünschten Nebenkeulen kommt. Dem entsprechend sind die Dipolschenkel auf λ⅝ als maximal mögliche Länge bemessen, also eine doppelte λ⅝ Antenne, ein auf jeweils λ⅝ verlängerter (Zwei-) Dipol. Der Namen kommt von der für Zeppeline genutzten Urform. Damals waren alle portablen Funkstellen noch mit Röhrentechnik und dicken Trafos und Spulen bestück, welche wenig Leistung bei viel Gewicht erbrachten. Für die Nutzung auf Luftschiffen mußte aber am Gewicht für Ausrüstung gespart werden, so blieb als bester Funksignalverstärker nur eine möglichst effektive Antenne. Daran hat sich insbesondere für den Portabelbetrieb bis heute nichts geändert und die Grenzen der CB-Physik wurde bisher nicht überschritten :-)


CB Antenne EDZ


Der/Die EDZ ist also auch heute noch die einzige einzelne Antenne ohne Direktoren, Reflektoren oder Stockung, bei der sich rechnerisch ein merkbarer Gewinn gegen über anderen Portabel-Antennenformen ergibt. Der Gewinn gegen über dem Halbwellen Dipol wird mit bis zu 3 dB in der Antennenliteratur beziffert. Mehr ist trotz des großen Aufbaus aber nicht zu erwarten (außer in der Werbung) und entspricht dann auch ca. dem Gewinn einer λ⅝-Antenne gegen über einer Halbwelle mal zwei genommen. Aber immerhin handelt es sich hierbei um realistische Werte.

Dieser Mehrgewinn bedarf aber auch einen entsprechenden Mehraufwand beim Bau und Betrieb. Mit einer Strahlerlänge von zusammen fast 14 Meter ist der vertikal Betrieb im CB-Bereich nur ab 18 Meter GFK-Mast möglich. λ⅝-Strahler sind nicht auf der Betriebsfrequenz resonant und ihre Fußpunkt-Impedanz passt nicht zu den Funkgeräten, sie müssen angepasst werden. Damit sind auch schon die eigentlichen Hürden genannt. 

Damit den Strahlern möglichst viel der Sende-Energie zugeführt wird, sollte die Anpassung möglichst verlustarm erfolgen. Für den vertikalen Betrieb an einem GFK-Masten muß jedoch auch das Gewicht gering bemessen werden, so wie damals bei den Zeppelinen. Damit ist die Auswahl an möglichen Anpassungen von Resonanzfrequenz und Impedanz begrenzt und die meisten Bauanleitungen für abgestimmte monoband EDZ setzen Hühnerleiter zum Matching ein. Auch für die Nutzung im CB-Bereich hat diese Anpassungsvariante ihre Vorzüge.

CB Antenne EDZ

Anpassung mit Hühnerleiter

CB Antenne EDZ

Anpassung mit Spule

Gegeneinander wurden folgende Aufbauvarianten getestet:

  • Anpassung über Stub aus Koaxkabel - wohl die einfachste Art eine Antenne zwangs an zu passen. Ergibt eine sehr schmalbandige Anpassung bei gutem SWR - es wird zu viel Leistung im Stub verbraten - kein Mehrgewinn übrig.
  • Anpassung durch Verlängerungsspulen für Resonanz und niedrig ohmischer Lautsprecher-Doppelleitung für Impedanz. Ergibt eine große nutzbare Bandbreite von 1,2 MHz SWR < 1.5:1 - kaum Mehrgewinn übrig.
  • Anpassung durch V - förmige Anpassungsleitung, oft bei kommerziellen CB-EDZ gesehen. Scheint elegant gelöst zu sein, der Berechnungsgrundsatz für HF-Parallelleitung von <λ*0,01 maximalem Leiterabstand wird jedoch gebrochen, die Zuleitung strahlt und Leistung wird an falscher Stelle abgegeben - ergibt wenig Mehrgewinn bei etwas größerer Bandbreite.
  • Anpassung über selbst gebaute (oder gekaufte Hühnerleiter). Ergibt eine recht scharfe Anpassung mit ca. 0,6 MHz bei SWR < 1.5:1 nutzbarer Bandbreite. Der berechnete Mehrgewinn kann je nach Aufbauposition erreicht werden.

Damit ist klar, welche Anpassungsart wohl den weiteren Aufwand lohnt. Hierzu mußte auch ich in die längst verstaubte "Basteln wie damals die Funkamateure" - Kiste greifen, in der nichts fertiges zur Problemlösung zu finden ist. Die benötigte Hühnerleiter wurde nach der "Kabelbindermethode" hergestellt und macht so an dieser Stelle auch für CB-Funkbelange den notwendigen Anpassungsjob. Mit einer Handvoll Kabelbinder, ca. 16-18m Antennen-Litze oder Lautsprecher Kabel und etwas Schrumpfschlauch lassen sich Hühnerleitungen beliebiger Impedanz inklusive Strahler recht einfach selbst herstellen. Die Hühnerleiter hat gegen über der Variante mit Koax-Stub keine großen Verlustprobleme durch die extreme Fehlanpassung und wird deshalb auch heute noch als verlustarme HF-Leitung eingesetzt oder gerne zur Anpassung benutzt.

Fazit ist also, der Selbstbau der Anpassung als Hühnerleiter macht definitiv Sinn. Die anderen Anpassungsarten fallen wegen unerwünschten Nebenwirkungen oder keinem echten Mehrgewinn aus.

CB Antenne EDZ


Aber auch bei den betrieblichen Ansprüchen ist die EDZ etwas aufwendiger als kleinere Drähte. Für den Betrieb im CB-Bereich werden, wie bereits oben erwähnt, mindestens 18 Meter GFK-Mast benötigt. Da es sich um einen mittengespeisten Dipol handelt, muß auch das Speisekabel zur Mitte geführt werden, also auf gut 11 Meter von den 18 m des Mastes. Die Anpassungsleitung muß im 90 Grad Winkel abgeführt werden und die Zuleitung sollte möglichst nicht parallel zum unteren Strahler verlaufen. Für den vertikalen Betrieb wird also ein Ausleger am Mast benötigt.  Bei horizontalem Aufbau oder als Inverted-V Antenne kann die Zuleitung und Anpassung jedoch einfach herunter hängen.


CB Antenne EDZ

Viertelwellenleitung und Mantelwellendrossel aus Ferritkernen

Das mit der Mittenspeisung klingt aufwendig, jedoch hat es rein energetisch gesehen Vorteile, die Energie bei sehr langen Antennen mittig ein zu speisen. Würde man im Vergleich eine gestockte λ⅝ vertikal Antenne am unteren Strahlerende speisen, würde der obere λ⅝-Strahler in der Reihe weniger HF-Energie bekommen, da vor ihm schon λ⅝ als Antenne strahlt, der unter Straher Leitungsverluste auf dem Weg zum oberen Strahler hat  und oben dann weniger ankommt. Bei einer Stockung muß zu dem die Phase korregiert werden, wobei dann zusätzliche Verluste entstehen. Auch hier zeigt sich, daß jede Abweichung vom EDZ möglichen Mehrgewinn schnell wieder zu Nichte machen kann.

Der Bau aus der Bastelkiste

Der eigentliche Bau ist unspektakulär und die Hühnerleiter macht Sprosse für Sprosse mehr Spaß. Für den Bau habe ich gut 9 Meter Lautsprecherkabel (Plus/Minus Doppelleitung aufgeteilt) am Stück verwendet. Zweimal 6,80m (λ⅝ - CB) bilden die Dipolseiten und der Rest wird nahtlos zur Hühnerleiter (je nach Impedanz und VKF ca.1,40-1,80m). Die Abstandhalter für die Hühnerleiter habe ich aus Kabelbindern und Schrumpfschlauch angefertigt. Zur Symmetrierung folgt auf die Hühnerleiter eine Viertelwellenleitung aus Koax (λ¼*Verkürzungsfaktor) und eine Mantelwellendrossel aus Ferritkernen. Der Abstandhalter für die Zuleitung ist aus einer GFK-Angelrute entwendet und mit einer HT-Kupplung (graue Dose aus PP) am Mast befestigt. Die Abstimmung erfolgt durch kürzen der Hühnerleiter, die Strahler bleiben fest auf λ⅝-Länge. Ein Überstand von 10cm an Strahlerlänge wird als spätere Anpassungsreserve zurück gefaltet. Unterhalb der Symmetrierung und Mantelwellendrossel erfolgt die Zuleitung dann mit normalem Koaxkabel.

Tipp zur Erstabstimmung: Zur Einkürzung der Hühnerleiter reicht es der/die/das/divers* "EDZ" als inverted-V aufzubauen. Hierzu genügt dann auch ein kürzerer Mast, der sich leicht umlegen lässt. Die Dipolschenkel werden z.B. durch eine Wäscheleine (ohne Metallkern!) auf Abstand zum Boden gehalten. Hat man mit diesem Aufbau eine gute Abstimmung erreicht, kann die Hühnerleiteranpassung meist direkt so für den vertikalen Aufbau übernommen werden. Das letzte vertikale Feintuning am großen Mast erfolgt dann nur noch über kleine Längenänderungen der Strahlerenden, deshalb auch die 10cm Anpassungsreserve.

Motivation: Endlich Mast voll und wohl immer noch der Schatz aus der Bastelkiste (1923-2023). Kritische Betrachtung von endgespeisten gestockten vertikalen Antennen im CB-HF-Bereich - z.B. λ⅝ über λ¼ gestockt. Referenz zur Erforschung des Gewinns von endgespeisten gestockten vertikalen Antennen vs. verlängerten mittengespeisten Dipolen im CB-HF-Bereich.

CB Antenne EDZ

SWR - 26-28 MHz

CB Antenne EDZ

Return Loss

CB Antenne EDZ

X- 26-28 MHz

CB Antenne EDZ

Phase 26-28 MHz


Bleibt nun die Frage ... lohnt sich der Aufwand?

Die EDZ liefert immerhin den echten Mehrgewinn zweier verlustarm versorgter λ⅝-Antennen und liegt damit an der Spitze des einzeilig machbarem. Mit doppelter λ Power ist er damit auch einer einfachen λ⅝-Antenne mit λ¼ Radialen bei gleicher Einspeisungshöhe leicht überlegen. Der Aufbau des EDZ ist zu dem etwas leichter am GFK-Mast zu realisieren, als der einer Antenne mit mehreren Radialen zu λ¼. Rein vom Gewinn her betrachtet ist hier noch kein absoluter Voodoo-Boomfaktor zur erwarten, jedoch liefert der/die EDZ eine sehr stabile flache Abstrahlung und ist wenig Bodenabhängig. Die Bandbreite ist eher schmal und die optimalen Werte der Anpassung liegen nur um die abgestimmte Mittenfrequenz im verlustarme Bereich. Wie  bei anderen Antennenformen im vertikalen Aufbau, zählt auch beim EDZ der Aufbauort, die Aufbauhöhe und die freie Abstrahlung als wichtigste Kriterien für den gewinnbringenden Einsatz. Ist z.B. der untere Dipolschenkel noch in der Abdeckung von Bäumen, ist auch sein Mehrgewinn verloren. Steht solch eine flach abstrahlende Antenne in einem Tal, landet die HF ohne Gewinn bei den Regenwürmern. Steht der/die EDZ auf einer freien Bergkuppe, hat man das gute Gefühl endlich den Mast auch richtig aus zu nutzen ... mit doppelter Power und je nach Eieruhr der Gegenstation ca. einem ±½ -Signalwert mehr auf der Anzeige.

17.09.2023 - President George II Kucha Hans portabel & 153IR102

Durchwachsene Bedingungen auch an diesem Sonntag mit Signalen von S. 0-7 hier in 178 BG.

Auf 10 USB Kucha Hans portabel mit der neuen Preisident Schorsch II. 8 USB CB Bayernrunde mit Lars aus 153, WOW congrats! Die Verbindung 178 zur 13 CB-Bayernrunde und dann 153 zu 13 wurden mit vertikaler Polarisation und jeweils einer HyZooka-Antenne an den Standorten erreicht (UTC 10:00). Alles richtig gemacht - 9000 km Luftlinie!CB Bayernrunde und President George 2 CB


07.09.2023 - Funkwetter aktuell

Die letzten zwei Wochen waren durchwachsen, es gab gute Funktage und Tage an denen sehr wenig ging. Die 'Bayernrunde konnte sowohl von der Rhön als auch vom gewohnten Standort erreicht werden. Aus dem Nichts ein QSO mit dem Schwarzwälder auf FM. Demodulation von SSB am alten AM/FM Meßempfänger mit Hilfe von einem externen Träger, und natürlich Baroni Power.


30.08.2023 - Bringen Erdspieß und Bodenradiale was für CB Portabel?
Auch wenn es unpraktisch erscheinen mag, gerade im Portabelbetrieb bringen sowohl Bodenradiale als auch ein Erdungsspieß Vorteile. Das hängt aber auch von der Antennenform ab, macht sich aber in mehrerer Hinsicht oftmals bewährt. Bevor große Sendemasten aufgestellt werden, gibt es meist umfangreiche Bodenarbeiten bei denen Metall für Blitzableitung und Grundradiale in den Boden eingebracht werden. Erst dann wird mit den Bauarbeiten für den eigentlichen Sockel der Antenne begonnen. In der "ordentlichen" Festinstallation am heimischen Haus, liegt zumindest ein Erdsystem für den Blitzschutz vor, welches Verbindung zum Erdreich aufnimmt.

Bodenradiale und Erdung im CB-Portabel-Funk


Im Portabel Funkbetrieb führt das Zuleitungskabel zwischen Antenne und Funkgerät jedoch meist einen sehr direkten Weg ohne echten Bodenkontakt. Befindet sich das Funkgerät zusätzlich noch im Inneren eines Fahrzeuges, wird jegliche Verbindung zum Boden durch die Reifen unterbrochen. Jetzt ist es nun mal so, daß Antennen mit dem Grund interagieren, viele Antennen sind explizit auf Grundkontakt konstruiert und funktionieren ohne Bodenhaftung erst gar nicht. Die meisten Antennen für CB-Funk sind so ausgelegt, daß man mangelhaften Grundkontakt über die Anpassung weitestgehend 'weg anpassen' kann und zumindest das SWR so weit einstellbar bleibt. Jedoch können grundlos auch Nachteile im Betrieb entstehen, die unter bestimmten Umständen dann auffälliger werden.

Ein Problem, welches einem vor allen beim Betrieb aus dem Auto auf dem Berg begegnet, sind statische Aufladungen. Diese können bei manchen Antennenformen im stärkeren Maße entstehen und bilden sogar eine Gefahr für das Funkgerät. Insbesondere davon betroffen sind Antennen ohne Erdschluss, also ohne Verbindung zwischen Strahler und Masse (DC-grounded). Als Beispiel hat die sehr oft portabel eingesetzte T2LT/RFD-Antenne jedes Jahr einige Endstufen und RX-Eingänge auf dem Gewissen, hier besteht keine Ableitung der Aufladungen Richtung Masse. Die Kabelmasse selbst hat dann oftmals auch keinen Kontakt zum Grund, um irgend etwas gegen Erde abzuleiten. So kann der beliebte vertikal Dipol zum Stromspeicher werden und die Ladung dann über das Koaxkabel zum Funkgerät gelangen.  Solche Aufladungen geschehen in Verbindung mit bestimmten Wetterlagen, meist wenn Gewitter mit Sturm entfernt durchziehen. Bei direktem Gewitterbefall ist das Umlegen des GFK-Mastes beim Portabelbetrieb selbstverständlich und das Steckerrausziehen Routine. Steigert sich aber das Energiepotenzial in der Luft nur langsam und das Wetter bleibt lokal unberührt, kann es eben zu diesen Aufladungen kommen. Besteht dabei dauerhafter Kontakt zum Gehäuse des Funkgerätes, bleibt das meist unbemerkt und die Spannungen werden über die Masseverbindung weitestgehend abgeleitet. Ist die Antenne jedoch kurzzeitig ganz von der Ableitung abgetrennt, können sich sehr hohe Spannungen aufbauen. Wird nun der Antennenstecker einer statisch geladenen Antenne in das Funkgerät gesteckt mit PL-Pin voran, kann es zu einer Entladung in das Funkgerät kommen und dort Beschädigungen verursachen. Hier ist es dringend ratsam den PL-Stecker-Pin kurz auf Erde zu kontaktieren, bevor er in das Funkgerät eingesteckt wird. Sollte hierbei ein kleiner Funke enstehen ist Vorsicht geboten. Wenn auch bei einer zweiten Massekontaktierung wieder Spannung aufgebaut ist, sollte vom Funkbetrieb mit z.B. T2LT/RFD etc. abgesehen werden, solche Wetterlagen gehen jedoch meist schnell vorüber.

Aber auch bei Antennen mit Masseschluss bleibt das Problem der mangelnden Ableitungsmöglichkeiten im Portabelbetrieb, denn ein direkter Erdkontakt besteht auch hier nicht. Selbst wenn solche besagten Wetterlagen recht selten sind, kann man für längere Portabelaufbauten Vorsorge betreiben, das Wetter kann sich ändern. Wer nur für wenige Stunden bei gutem Wetter auf dem Berg ist, kann den Aufwand jedoch scheuen. Wohin jetzt also mit der unliebsamen Aufladung, natürlich in den Grund. Schon ein kurzer Erdungsstab im Boden und ein einfaches kurzes Kabel von dort auf die Antennenkabelmasse bringen deutlich Abhilfe.

Hierbei geht es in keinster Weise um Blitzableitung, sondern nur um die Ableitung von statischer Aufladung! Bei Gewitter gilt es weiterhin den Schwanz einzuziehen! Antennen mit Masseschluss bringen bei direktem Blitzeinschlag keinerlei Vorteile!

Der Punkt für eine Ableitung sollte möglichst nahe der Antenne geschehen, also dort wo das Koax vom Mast zum Boden kommt. Hierfür kann eine Kupplung für das Verlängerungskabel dienen, auf deren Masse die Erdleitung kommt. Es gibt aber auch spezielle wasserfeste Erdungsschellen für Koaxkabel, welche auf das Koax aufgebracht werden. Diese Schellen haben kleine Krallen die sich zur Schirmung des Kabels kontaktieren, eine Gummidichtung verschließt die Stelle wieder. Nicht ganz billig ... aber eine Anschaffung, insbesondere für aktive viel Bergfunker, die man sich leisten kann. Natürlich kann man sich sein Portabelkabel auch mit gutem Schrumpfschlauch und etwas Kabel selber bauen. "Ich selbst nutze auf Spiegellänge bemessene Portabelkabel passend zum Mast, bei denen alles für die Erdkontaktierung vorbereitet ist. So ist es kaum Mehraufwand noch kurz den Erdspieß in die Erde zu bringen und bei längeren Aufenthalten die Kombination aus GFK-Mast und vertikalem Strahler frei von Aufladungen zu halten. Das schont Geräteeingang und oftmals auch die Ohren, denn Aufladungen machen sich durchaus auch im Empfang hörbar."

Einen weiteren Weg zur Erde kann man zusätzlich über einen hochohmigen Widerstand bereit stellen. Dieser liegt als Brücke zwischen dem Innenleiter und der Schirmung des Antennenkabels. Der Widerstand ist zu hochohmig, daß über ihn HF abgeleitet wird. Statische Aufladungen hingegen können über ihn auf Masse abfließen. Am besten wird die Ableitung in eine kleine wasserfeste Metall-Box gebaut, das Koax in dieser nur aufgetrennt aber nicht unterbrochen (um Verluste zu vermeiden) und dann die Brücke mit dem Widerstand eingelötet. Sicherlich gibt es durch dieses Hindernis im Signalweg kleine Verluste, jedoch bei Antennenaufbauten mit hohem Aufladungsfaktor ist so eine Ableitung manchmal sinvoll oder sogar unverzichtbar. Die Ableit-Box kann zu dem dann auch gleich als Erdungsbox am Fußpunkt der Antenne dienen und die Masse wird hier mit dem Erdspieß verbunden.

Ein kleiner Spieß im Boden hilft also bei längeren portabel Aktionen schon mal als Sicherheitsbonus gegen Aufladungen, einen Einfluss auf die Reichweite wird er jedoch kaum alleine erbringen - für eine echte HF-Masse ist die Kontaktfläche eines einzelnen Stabes zu gering. Viele Antennen profitieren jedoch von einer Kontaktierung mit dem Erdreich. Diese erfolgt am besten mit Bodenradialen, also Drähten die am Boden liegen und mit der HF-Masse Verbunden sind. Idealer Anschlusspunkt ist dann der Erdungs-Bodenspieß, also am Fuß des Mastes. Die Radiale gehen nun sternförmig vom Erdungspunkt weg und erzeugen einen flächigen Kontakt. Dabei können die Drähte isoliert sein und das Kabel braucht nur locker am Grund liegen. Für den portabel Aufbau reichen dabei vier bis acht Radiale zu ca. λ¼. Hier bleibt nun die Frage: Lohnt sich dieser Aufwand denn, gibt es merkbare Signalunterschiede? Das hängt sehr von der Antennenart ab ... es gibt Antennen die weniger erdgebunden arbeiten, andere die förmlich nach Erdung schreien. Vertikale mittengespeiste Dipole wie die T2LT/RFD und die auf λ⅝ verlängerten GM-Clone sind etwas weniger auf direkten Erdkontakt angewiesen wie endgespeiste Antennen. Bei der radiallosen Halbwelle z.B. ist der einzige Weg zur Erde das Koaxkabel, wenn portabel ein (nicht leitender und geerdeter) GFK-Mast eingesetzt wird. Eine Halbwelle ist aber nun mal nicht wirklich radial los, sondern sucht Bodenkontakt. "Was reinkommt, muß auch wieder raus können ... eine Halbwellen-Antenne ist kein Faß ohne Ende". Erst mit der Interaktion zum Erdreich  findet die Welle einen Fortsatz im Grund und die Antenne erhält soz. einen radialen Erdstrahler unterhalb des Mastes. So profitieren praktisch alle Antennen von einem Radialnetz, die konstruktionsbedingt so wie so schon stärker auf die Grundbedingungen reagieren. 

Ist der Unterschied merkbar und meßbar? Das hängt stark vom Aufbauort und wie gesagt von der Antennenart ab. Auch machen sich Unterschiede zwischen ab oder zugeschaltetem Erdnetz nicht überall gleich bemerkbar. In Tests mit zahlreichen Stationen ergaben sich in vielen Fällen keine merklichen Unterschiede zwischen den Schaltzuständen, jedoch bei einzelnen Stationen dann doch. Das zugeschaltete Erdnetz brachte bei einigen Stationen deutlich stärkere Signale. Die meisten Stationen wurden auf direktem Weg über Bodenwelle oder direkter Reflexion über Raumwelle erreicht. Stationen die aber nicht in freier Direktverbindung liegen, konnten mit zugeschaltetem Bodennetz besser versorgt werden. Man kann also den Rundfunksendern angelehnt sagen, daß das Signal im Versorgungsgebiet gleichmäßiger stabilisiert ist und dadurch mehr Empfänger erreicht werden.

"Wir arbeiten hier vor allem mit Halbwellen und Antennen mit Masseschluss. Wir sind in der Nähe der Küste und unter uns befindet sich ein riesiges Süßwasservorkommen. Bei uns ergibt sich im Schnitt bei jeder fünften Station ein Vorteil durch das Radialwerk am Boden und daher Grund genug auf Erdkontakt zu gehen. Das kann unter anderen Aufbaubedingungen anders aussehen und bedeutet zusätzlichen Aufbauaufwand. Wenn der Mast jedoch länger als ein paar Stunden stehen soll, verwenden wir meist einen Erdungsspieß zur Ableitung von statischen Aufladungen. An diesem sind die Erdradiale fest angebracht und schnell ausgelegt, aber Achtung Stolperfalle."

Wir Funker sind keine kommerziellen Radiostationen, bei denen es ums Geldverdienen geht. Radiostationen sind darauf angewiesen Versorgungslücken zu schließen und einen großen Radius sicher ab zu decken, um Zuhörer zu bekommen. Daher ist es dann mehr auch privater Ehrgeiz des Funkers, das beste aus der Antennenanlage heraus zu holen. Stationäre private Funkamateure betreiben ja auch oft einen erheblichen Erd-Aufwand, bevor sie den eigentlichen Antennenmast setzen. Nur weil man portabel aufbaut, werden die Grundvoraussetzungen der guten Wellenausbreitung nicht ungültig, sondern können wie beschrieben oftmals jedoch in der Vernachlässigung entfallen. "Bei unseren Aufbaubedingungen lohnt sich der Mehraufwand für uns und bei längeren Aufenthalten ist sowohl Erdungsspieß als auch Radialnetz mit an der portabel Antenne".


Was passiert unter der Antenne - Bodeninteraktion selbst testen. Eine einfache Möglichkeit die Welt unter der Antenne zu erforschen, ergibt sich z.B. beim üblichen Stand-Mobil-Aufbau mit dem Fahrzeug. Es wird ein Auffahrfuß aufgestellt und das Fahrzeug mit einem Reifen darauf plaziert. An dem Auffahrfuß wird der GFK-Mast befestigt und die Antenne daran ausgeschoben. Das Koaxkabel geht dabei direkt von der Antenne in das Fahrzeug, dort zum SWR-Meter, dann zum Funkgerät. Das Funkgerät hängt über die Bordspannung mit auf der Fahrzeugmasse. Öffnet man nun alle Türen, Motorhaube und Kofferraum, kann sich eine sichtbare Änderung im SWR Verlauf ergeben, der Resonanzpunkt des ganzen Aufbaus kann sich verschieben. Das kommt daher, daß das ganze Fahrzeug über die Minusleitung der Bordspannung zum Teil der Antenne wird und die HF aktive Fläche unterhalb der Antenne verändert wurde. Bei erdhungrigen Antennen kann man diesen Grundkoppeleffekt sogar auf freiem Feld beobachten. Hierzu reicht es oft schon aus, das Zuleitungskabel in einem ca. 2,80m großen Kreis unten um den GFK-Mast auf den Boden zu legen um Änderungen zu erreichen. Abhängig von Aufbauort und Antennenform kann so mit einfachen Tests die Interaktion mit dem Boden erforscht und gegebenenfalls dann auch durch entsprechende portabel Maßnahmen verbessert werden. Ein sehr deutliches Beispiel liefert das sog. Schleppradial für Handfunkgeräte. Mit diesem verbessert man mit wenig Aufwand die Reichweite seines Handfunkgerätes, nur durch ein Stück Draht am Boden und dies verbunden mit der Gerätemasse. Vergleicht man nun diese Ausgangslage beim Handfunk mit der Aufbausituation beim Portabel-Aufbau (static portabble), kann man durchaus feststellen, daß viele portable Antennenaufbauten so zu sagen "mit  einem Bein in der Luft hängen" und nicht Ihr volles "Erdpotential" nutzen. So finden sich dann folglich in der Antennenliteratur auch nur Hinweise auf die positiven Eigenschaften von Erdung und Bodenradialen und keine Behauptungen, daß man so etwas für static mobile nicht braucht.